BREVITY-02

Testung eines neuen Diagnoseverfahrens zur Bewertung des Therapieansprechens einer medikamentösen Brustkrebstherapie (neoadjuvant)

Einleitung

Brustkrebs (Mammakarzinom) ist eine bösartige Erkrankung des Brustdrüsengewebes, welche meistens standardmäßig mit einer medikamentösen Ersttherapie (neoadjuvante Chemotherapie) und anschließender Operation therapiert wird. Wenn die neoadjuvante Therapie nicht optimal wirkt, sinkt die Chance, dass der Tumor hierdurch komplett zurückgedrängt wird. Ziel der BREVITY-02-Studie ist es, das Ansprechen auf die neoadjuvante Therapie mittels einer neuartigen sogenannten „RNA-Disruption-Assay“-Messung des Tumorgewebes zu bewerten. Frauen ab 18 Jahren mit einem Mammakarzinom Stadium 1-3 mit der Empfehlung für eine neoadjuvante Therapie und anschließende Operation können an dieser Studie teilnehmen. Die Studie testet kein neues Medikament.

Ablauf

Vorbedingungen

Diagnose:
Brustkrebs

Therapielinie:
Erstlinie / bisher keine Therapie

Alter: ab 18

Kriterien:
Frauen mit neu diagnostiziertem Brustkrebs im Stadium 1 bis 3

Zuordnung

Einarmigen Studie

Durchführung

„RNA-Disruption-Assay“-Messung (RDA) des Tumorgewebes

Entnahme geringer Tumormengen mittels Stanznadelbiopsie (2 x im Zeitraum)

Beobachtung

60 Monate

Beschreibung

Brustkrebs (Mammakarzinom) ist eine bösartige Erkrankung des Brustdrüsengewebes, bei der eine unkontrollierte Vermehrung von Zellen der Brustdrüse vorliegt. In den meisten Fällen hat der Tumor bei Diagnosestellung noch keine Absiedelungen (Metastasen) im Körper gebildet. Dann liegt ein Stadium 1 bis 3 (lokal begrenzt bis lokal fortgeschritten) vor, in dem versucht wird eine Heilung zu erreichen. Hierzu hat sich als bestes Vorgehen eine Kombination aus anfänglicher Chemotherapie (neoadjuvant) und anschließender Brustoperation etabliert. Anschließend erfolgt, je nach Vorliegen von Risikofaktoren eine weitere Therapie (adjuvant). Maßgeblichen Einfluss auf die Chance, die Erkrankung gut zu überstehen, bestenfalls mit Heilung, hat die neoadjuvante Therapie. Wenn diese nicht optimal wirkt, sinken die Chancen. Da es von Patientin zu Patientin unterschiedlich sein kann, wie die Therapie wirkt und dies bisher nicht vorhersagbar ist, wäre es interessant hierfür einen Marker zu entwickeln, der das Ansprechen auf die Therapie rasch analysieren kann. Ziel der vorliegenden Studie ist es, das Ansprechen auf die neoadjuvante Therapie mittels einer sogenannten „RNA-Disruption-Assay“-Messung (RDA) des Tumorgewebes zu bewerten. Hierfür werden den Teilnehmerinnen ca. 35 Tage (± 4 Tage) und 55 Tage (± 5 Tage) nach Beginn der neoadjuvanten Therapie mittels Stanznadelbiopsie geringe Tumormengen entnommen und mittels „RNA-Disruption-Assay“-Messung untersucht. Diese Messung kann die zellschädigende Wirkung der Behandlung im Tumorgewebe nachweisen, indem geschaut wird, wie sehr der Stoffwechsel der Tumorzellen durch die Chemotherapie geschädigt wird. Je höher die Schädigung, desto sicherer werden die Zellen zerstört. Nach der Operation wird überprüft, ob die Patientinnen eine komplette Remission (keine Krebszellen mehr nachweisbar) erreicht haben. Diese Untersuchung wird zunächst mit 80 Patientinnen durchgeführt und es wird eine Messwertebereich festgelegt, um zu entscheiden, bei welchem Ergebnis der RNA-Untersuchung die Wirkung der Chemotherapie als mutmaßlich als erfolgreich angesehen werden kann (Responder) und bei welchem nicht (Non-Responder). In der zweiten Phase wird dieser Messwertebereich mit 454 weiteren Patientinnen evaluiert. Die Art der neoadjuvanten Therapie wird von den behandelnden Ärzt*innen ausgewählt. Sollte sich abzeichnen, dass die Therapie nicht wirkt (diese Einschätzung beruht nicht auf den Ergebnissen der RNA Untersuchung, sondern anhand von etablierten Standardwerten) und umgestellt wird, erfolgt eine erneute Nadelstanzbiopsie und RDA-Analyse nach 2-3 Wochen. Die Teilnehmerinnen können nach Ermessen der behandelnden Ärzt*innen möglicherweise auch eine Nachbehandlung im Anschluss an die Operation erhalten. Diese Entscheidung wird jedoch unabhängig von den Ergebnissen der „RNA-Disruption-Assay“-Messung getroffen. Die Studie ist nicht verblindet, d.h. ärztliches Personal und Patient*in wissen, welche Medikamente eingenommen werden. Als entscheidender Faktor wird gemessen, ob zum Zeitpunkt der Operation, der Tumor vollständig zurückgedrängt werden konnte oder nicht, dies wird verglichen mit der Einschätzung der RDA. Patientinnen ab 18 Jahren mit einem Mammakarzinom Stadium 1 bis 3 mit der Empfehlung für eine neoadjuvante Therapie und Operation können an dieser Studie teilnehmen. Fakten: 1. Welche Erkrankung: Brustkrebs (Mammakarzinom) 2. Krebs-Merkmale: neu diagnostiziert, Stadium 1 bis 3, Empfehlung für Operation und neoadjuvante Therapie (medikamentöse Vorbehandlung) 3. Was untersucht die Studie: Bewertung, ob das Ansprechen auf die neoadjuvante Therapie mittels einer sogenannten „RNA-Disruption-Assay“-Messung des Tumorgewebes bereits kurz nach Beginn der Chemotherapie (35 Tage) möglich ist 4. Ziel der Studie: Früherkennung einer nicht wirksamen Therapie und Verbesserung der Ansprechrate durch Therapieänderung (nicht Teil der Studie) 5. Wie lange dauert die Studie: Bis zur Operation, wo geschaut wird, ob die Chemotherapie vollständig angesprochen hat 6. Studienmerkmale: Eine Patientengruppe, nicht verblindet

Studienzentren

Die Studie BREVITY-02 wird in folgenden Studienzentren durchgeführt.

EinrichtungOrt
Universitätsklinikum MünsterMünster, Germany
Institut de Cancerologie de StrasbourgStrasbourg, France

Detailinformation